Es gibt Menschen, die haben diese Unmotiviertheit selten, aber der größte Teil hat es leider ständig. Diese Menschen fragen sich oft: „Warum kann ich nicht anfangen?“ oder „Warum hat der andere so viel Motivation, so viel Energie, und ich kann mich einfach nicht aufrappeln?“.
Und genau die letzte Frage ist das Problem bei vielen.
Man schaut viel zu sehr auf seine Mitmenschen und versucht sie nachzuahmen.
Oft passiert es auch, das z.B. Freunde, einen versuchen zu motivieren oder etwas einzureden.
Ein Beispiel: Marianna überlegte schon lange sich mit etwas selbstständig zu machen, aber sie war sich noch nicht sicher mit was oder wie sie es anfangen soll. Über ihre Gedanken sprach sie eines Abends mit ihrem Mann Ben.
Er machte ihr sofort den Vorschlag ein T-Shirt Business zu starten. Skeptisch hörte Marianna ihm zu wie so etwas funktioniert. Doch überzeugen konnte Ben sie nicht wirklich. Eigentlich war das nichts für sie und sie konnte sich mit diesem Thema nicht identifizieren.
Die Wochen vergingen und immer wieder sprach Ben sie darauf an. „Wann willst du anfangen mit dem T-Shirt Business? Hast du dich schon darüber informiert, wie genau das abläuft? Du hast doch jetzt Zeit, wo du gerade in Mutterschaft bist. Fang etwas an!“
Das schlechte Gewissen plagte Marianna und so setzte sie sich vor den PC und sah sich diverse Videos von Leuten an, die das Business betrieben und richtig erfolgreich damit wurden. Motiviert durch die Erzählungen der anderen, startete sie das Projekt.
Anfangs war es tatsächlich interessant und Marianna konnte ihrer Kreativität freien Lauf lassen, doch schon nach weniger als 3 Monaten brach sie ab.
Hier haben mehrere Faktoren eine Rolle gespielt warum Marianna abgebrochen hat.
- Sie hat sich von anderen motivieren lassen
- Sie ließ sich ein schlechtes Gewissen einreden
- Sie übernahm ein Ziel von ihrem Mann
Wenn wir nicht auf uns selbst hören, ob es das richtige oder falsche für uns ist und uns etwas einreden lassen, verlieren wir schon nach kurzer Zeit die Energie oder die Motivation.
Als ich Human Design kennengelernt und mich intensiv mit diesem Thema befasst habe, machte ich eine interessante Entdeckung:
Jeder Mensch hat eine andere Motivation!
Aus der Analysen-Chart kann ich tatsächlich herauslesen, welcher Motivationstyp die Person ist. Insgesamt gibt es sechs verschiedene Typen auf die ich noch näher eingehen werde. Aus dieser Analyse Karte kann ich auch herauslesen, welche übertragende Motivation die einzelne Person hat.
Die übertragende Motivation ist eine falsche Motivation, das heißt, sie überträgt sich von der Gesellschaft (Eltern, Freunde, usw.) oder durch einen Filter wie wir allgemein auf das Leben schauen, auf uns.
Es gibt natürlich auch die richtige Motivation, so wie wir es machen sollten um dabei Spass zu haben und dabei bleiben zu können. Diese zwei Punkte (richtige und falsche Motivation), kann ich mit der Karte bestimmen. Als ich dieses Schema verstanden habe, wurde mir so einiges klar. Ich konnte beginnen, meine richtige Motivation wahrzunehmen und mich weiterzuentwickeln.
Und nun zu den sechs Typen:
1. Die Angst
Menschen mit dem Typ Angst fangen immer an zu Handeln, wenn sie Angst bekommen. Es ist aber nicht diese Angst gemeint, das man ein Projekt nicht schaffen könnte, sondern die Angst, im Leben nichts erreicht oder geändert zu haben.
Als Beispiel eine Frau nach der Schwangerschaft: hier treibt die Angst das sie nicht mehr in ihre Lieblingsjeans passt sie dazu, das sie eine Diät anfängt und auch diese durchhält.
Dadurch fängt die Frau an auf ihre Ernährung zu achten und betreibt Sport.
Sie wünscht sich wieder abzunehmen und deswegen fängt sie an zu Handeln. Die Angst vor der Zukunft bestimmt dieses Verhalten und motiviert sie zu beginnen.
Solche Personen haben ein großes Potenzial, sie sind sehr gut im Planen. Das Planen verschafft ihnen ein Glücksgefühl und gibt ihnen Sicherheit mit dem was sie tun oder tun wollen. Sicherheit ist für sie das wichtigste um voran zu kommen und ihre Ziele zu erreichen.
2. Die Hoffnung
Man sagt, Typ 2 ist die faulste Motivation.
Diese Menschen fangen ein Projekt an, mit der Hoffnung, etwas neues für sich zu entdecken oder das etwas neues dabei für sie herausspringt.
Auch sie bekommen ein Glücksgefühl in ihrem Tun, aber erst wenn sie eine Entdeckung an sich gemacht haben. Das ist ihre Energie, die sie antreibt und ihnen Motivation gibt; die Hoffnung auf neue Erkenntnisse und Erfahrungen.
3. Der Wunsch
Das sind Menschen die tatsächlich nur zum Handeln kommen, wenn sie einen starken Wunsch verspüren.
Dieser Wunsch könnte z.B. sein, mehr Geld zu verdienen. Das Materielle zieht sie an und motiviert sie, etwas zu beginnen. Viele Menschen mit diesem Typ sind Führungskräfte die Macht besitzen wollen.
Dieser Wunsch nach Macht spornt sie an und gibt ihnen Motivation und zugleich ein Glücksgefühl.
4. Das Brauchen
Menschen mit dieser Motivation fangen erst an zu handeln, wenn jemand oder sie selbst etwas brauchen.
Wenn die Situation es verlangt und es langsam angebracht wäre etwas zu erledigen, raffen sie sich auf. Ein einfachen Beispiel dazu wäre, wenn man keine Milch mehr hat, aber man es gerade dringend braucht, dann steht man auf und besorgt welche.
Dadurch, das diese Personen aber nicht nur an sich selbst denken, sondern auch handeln wenn andere Menschen etwas brauchen, bezeichnet man sie auch als sehr hilfsbereit.
Die Hilfsbereitschaft anderen gegenüber bereitet ihnen ein Glücksgefühl, sie bauen sich ein Netzwerk auf, indem sie anderen helfen und stärken somit ihre Motivation.
5. Die Schuld/Pflicht
Durch Schuldgefühle fangen Menschen mit diesem Typ an, ihre Motivationen aufzubauen.
Sie fühlen sich geradezu verpflichtet etwas für andere zu tun. Das Problem dabei ist aber, dass sie sich selbst anfangen zu vernachlässigen indem sie ständig nur an andere denken und nicht seinen eigenen Emotionen oder Handlungen freien Lauf lassen.
Sie fühlen sich in dem Moment glücklich und wollen ihren Status erhöhen, das stärkt ihre Motivation weiter.
Meistens wollen diese Menschen mehr Aufmerksamkeit und Anerkennung für ihre geleistete Arbeit bekommen. Ihre Motivation steigert sich, wenn sie dieses Glücksgefühl, etwas geschafft zu haben, mit anderen Menschen teilen können.
6. Die Unschuld
Typ 6 ist die leichteste Motivation.
Diese Menschen fangen ein Projekt an weil sie es einfach gerade wollen. Diese Motivation lässt sich eher mit Lust und Laune beschreiben.
Sie brauchen und wollen keinen Status oder mehr Geld damit erreichen und verdienen, sie wollen einfach etwas für sich finden das sie glücklich macht.
Das ist ihr Ziel und ihre Motivation, das Schöne und Perfekte erschaffen. Meistens haben Künstler diesen Typen.
Warum ist es wichtig seine eigene Motivation zu kennen?
Ich möchte euch erstmal ein Beispiel von mir persönlich geben:
Meine Motivation ist die Angst, somit habe ich eigentlich die übertragende Motivation Wunsch.
Wir rutschen meistens in die übertragende Motivation und das ist leider die falsche Motivation. Ich dachte immer, das ich mich motivieren muss durch das ganz starke Wünschen, dass ich mich auf das materielle konzentrieren sollte.
Meistens hat es aber nicht geklappt mein Ziel zu erreichen. Das Problem dabei war, das ich aus dem falschen Grund gehandelt habe, also meine falsche Motivation eingesetzt habe. Irgendwann machte alles keinen Spass mehr was ich mir vorgenommen hatte.
Als ich dann später herausgefunden habe was meine wirkliche Motivation ist, unzwar die Angst, wurde plötzlich alles einfacher. Ich habe gemerkt, dass ich Angst habe, immer den gleichen Lebensstil beizubehalten und mich nicht weiterentwickeln zu können.
Anstatt dann dazusitzen und es mir stark zu wünschen, habe ich mich motiviert, indem ich mir vorgestellt habe, was würde ich alles im Leben verpassen wenn ich jetzt nicht zur Handlung komme. Diese Angst hat mich angetrieben weiter zu machen oder endlich anzufangen.
Jedes mal wenn ich jetzt merke das meine Motivation nachlässt, dann stelle ich mir Situationen vor oder ich schreibe sie auch auf, z.B.: „Wenn du jetzt nichts machst, dann bleibt alles so wie es ist.“ oder „Wenn mehrere Jahre vergehen und du noch immer nichts erreichst hast, dann wirst du es bereuen.“ Durch diese Gedanken und Vorstellungen die mir Angst machen, motiviere ich mich, endlich aufzustehen und die Ärmel hochzukrempeln.
Leider ist es so, das viele Menschen auf andere hören und lassen sich durch deren Motivation leiten oder überreden. Diese Mitmenschen übertragen sozusagen ihre Motivation in deine. Nur kommen wir aber mit der Motivation anderer schlecht oder gar nicht ans Ziel.
Ein Beispiel dafür wäre, wenn jemand zu dir kommt und sagt, das du bei einem bestimmten Projekt richtig viel Geld verdienen würdest, dir aber Geld eigentlich nicht wichtig ist. Für dich wäre zum Beispiel, die Pflicht oder Schuld die Motivation, die dich antreiben würde. Das heißt, anstatt viel Geld zu verdienen, würde es dich glücklicher und motivierter machen, stattdessen Menschen zu helfen.
Wir sollten unsere wahre Motivation kennenlernen. Das sorgt dafür, dass wir unseren Plänen mit Spass und Freude begegnen. Es wird unser Glücksgefühl nähren und uns unseren Zielen näher bringen und vollenden lassen.
Texterin: Nelly Koch